KOMPAKT 1/2022 INNOVATION IM ÜBERBLICK EDITORIAL Liebe Partner und Freunde der BIW, im Rückspiegel schauen wir auf ein bewegendes und ereignisreiches Jahr 2021. Mehrere Wellen Corona, Versorgungsengpässe, Preissteigerungen und parallel dazu – trotz aller Vorkommnisse – steigende Bedarfe in vielen Märkten, die es zu beliefern gab. Und dann zum Ende des Jahres eine Umstrukturierung der BIW resultierend in der Übernahme der technischen Geschäftsführung durch den geschäftsführenden Gesell schafter in der dritten Generation. Wenden wir den Blick nach vorne, so sehen wir dem 50jährigen Jubiläum des Unternehmens entgegen, das zum Jahrestag im vergangenen Sommer (01.07.2021) nicht groß gefeiert werden konnte. Wir freuen uns auf die Um setzung vieler spannender neuer Projekte, sowie über die Fertigung von bereits laufenden Aufträgen die durch Sie, unsere Kunden, platziert wurden. Mit einem neuen Fertigungslayout wird die Produktion Ende des ersten Quartals einen neuen Prozessfluss er halten, Projekte in Digitalisierung und Automatisation stehen an und Investitionen in Mehrkapazitäten werden implementiert. Guten Mutes und voller kreativer Ideen sehen wir 2022 entgegen und möchten mit Ihnen zusammen das Jahr erfolgreich beschreiten! Thorsten Schwippert Lutz Stoffels Ralf Stoffels Flexibilität, Chancen, Innovationen LIEFERKETTEN-PROBLEMATIK Man findet das Thema „gestörte Lieferketten“ fast täglich in den Nachrichten, aber meist erst im Wirt schaftsteil und häufig direkt in Verbindung mit der Co ronaPandemie. Doch welche zum Teil dramatischen Auswirkungen das auf den deutschen Mittelstand hat, wird einem erst bewusst, wenn man selbst betroffen ist. Doch auch das ist inzwischen bei fast jeder Branche der Fall und hier geht es nicht nur um ComputerChips für die AutomobilIndustrie. Gibt man bei Google „ge störte Lieferketten“ ein, bekommt man schnell auch die Hinweise auf Engpässe in der internationalen Logistik, Material und RohstoffMangel in vielen Branchen, PreisExplosion durch Allokation, Energieversorgungs lücken, die Verzehnfachung von Containerfrachtraten, SchiffsStaus und nicht zuletzt den Handelskrieg zwi schen China und USA, aber auch zwischen China und dem „gestoppten“ Kohlelieferanten Australien, was zu Stromausfällen und Abschaltungen in der chinesischen Wirtschaft führt. Deutlich wird dabei immer wieder die Abhängigkeit von China gerade bei Grundmaterialien und Rohstoffen. So ist Silizium nicht nur der notwendige Rohstoff für die ChipIndustrie, sondern er ist in Form von Polysilizium auch die Basis für die gesamte SiliconChemie und auch für den SiliconKautschukMarkt. China hat hier einen Weltmarktanteil von ca. 85 % und kann derzeit auf Grund von EnergieVerknappung nicht die geforderten Mengen liefern, was seit Juni 2021 zu einer explosionsartigen Preissteigerung von 400 % geführt hat und sich mit plus 324 % im Index für Silicon Kautschuk im vierten Quartal niedergeschlagen hat. Hinzu kommt, dass die USA den größten Lieferanten der Welt, die Firma Hoshine, mit einem Bann belegt und Einfuhrsperren verhängt hat, weil das Unterneh men mit einem Weltmarktanteil von 65 % in der Provinz Xinjiang tätig ist und im Verdacht steht, Uiguren unter Zwangsarbeit einzusetzen. Hier sei ein kleiner Hinweis zum Thema Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz erlaubt, das im Juni vom Bundesrat gebilligt wurde, und zur EURichtlinie, die auch vom Mittelstand auf nationaler Ebene eine Berichtspflicht für CSRThemen vorsieht nach dem Gesetz zur Stärkung der nichtfinanziellen Berichterstattung. ›› FORTSETZUNG DES THEMAS IM INNENTEIL 01 01