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19.11.2018

Der A 380 fliegt mit Dichtungen aus Ennepetal

BIW setzt auf Fertigung kundenspezifischer, individueller Produkte. Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck beeindruckt

Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck besucht die Firma BIW (von links): Nuray Bairamoglu (Mitarbeiterin BIW), Ralf Stoffels, Dr. Franz-Josef Overbeck, Heinz D. Janousek, Norbert Dudek, Werner Stoffels und Jens Trust (Betriebsratsvorsitzender BIW)

Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck besuchte die Firma BIW Isolierstoffe GmbH in Oelkinghausen. Der geschäftsführende Inhaber Ralf Stoffels empfing den Essener Bischof gemeinsam mit seinem Vater Werner, Sohn Lutz und weiteren Mitarbeitern und zeigte ihm bei einem Rundgang die Produktion von Qualitätsdichtungssystemen und Schutzschläuchen.

Bischof Overbeck, der von Propst Norbert Dudek und Kreisdechant Heinz Janousek begleitet wurde, zeigte sich beeindruckt von der Arbeit des mittelständischen Unternehmens mit 550 Mitarbeitern. Beim Gedankenaustausch kam auch der große Konkurrenzdruck aus Fernost zur Sprache, ebenso der massive Anstieg der Rohstoffpreise. Um sich auf dem internationalen Markt zu behaupten, setze BIW auf die Fertigung kundespezifischer, individueller Produkte, erläuterte Ralf Stoffels. So sei es dem Unternehmen in den letzten Jahren gelungen, auch Kunden in der Luftfahrtbranche - der A 380 fliegt mit Dichtungen aus Ennepetal - und dem Gesundheitswesen zu gewinnen und seinen Status als Weltmarktführer zu behaupten.

Der Frachkräftemangel ist bei BIW ein großes Thema "Südwestfalen ist das industrielle Rückgrat des Ruhrgebiets, aber viele Arbeitnehmer sind nicht bereit, den täglichen Arbeitsweg aus dem Ruhrgebiet zu uns auf sich zu nehmen", schildert Ralf Stoffels, der auch Präsident der SIHK ist. Deshalb setze er auf ein ausgeklügeltes Ausbildungssystem, wobei Auszubildende aus Hagen beispielsweise mit Kleinbussen jeden Tag hin- und hertransportiert werden. Trotzdem sind nur 27 von 50 möglichen Ausbildungsplätzen derzeit besetzt. Von der mangelnden Mobilität der Auszubildenden im Ruhrbistum erfuhr Bischof Overbeck nicht zum ersten Mal. Immer wieder besucht er Unternehmen im Bistum, um mehr über den Alltag und die Sorgen von Arbeitnehmern und Unternehmen zu erfahren. Overbeck leitet in der Deutschen Bischofkonferenz die Kommission, die sich um soziale Fragen kümmert. Vor diesem Hintergrund zeigte er sich erfreut, als ihm Ralf Stoffels erläuterte, dass es gelungen sei, 15 geflüchteten Menschen im Unternehmen eine Perspektive zu geben. Insgesamt arbeiten 32 Nationalitäten hier in Ennepetal. Das Miteinander der vielen Kulturen und Religionen klappt bei uns gut und darüber sind wir sehr froh", betonte Stoffels.

Erschienen in der WAZ 13.11.2018

Fotos: Sebastian Jarych

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